Nicht nur das richtige Training, sondern auch
die richtige Ernährung sind Voraussetzungen für einen erfolgreichen Lauf.
Für Ausdauersportarten, also auch den Marathonlauf, gilt das Ernährungsprinzip
einer (ausdauer-) energiespendenden kohlen-hydratreichen Basiskost, d.h.
mehr Vollkornprodukte, Kartoffeln, Reis, Gemüse und Obst.
10 Regeln
sich ausdauersportgemäß zu ernähren
1. Vielseitig - aber nicht
zu viel
Abwechslungsreiches Essen schmeckt und ist vollwertig. Je vielfältiger
und sorgfältiger sie ihren Speiseplan zusammenstellen, desto besser lässt
sich eine mangelhafte Versorgung mit lebensnotwendigen Nährstoffen oder
eine Belastung durch unerwünschte Stoffe in der Nahrung vermeiden. Was
die Nahrungsmenge bzw. die Joule oder Kalorien betrifft: Essen sie gerade
soviel, dass sie kein Über- oder Untergewicht bekommen. (Sollgewicht entspricht
etwa dem Wert "Körpergröße in cm minus 100 (kg)")
2. Weniger Fett und fettreiche
Lebensmittel
Denn zuviel Fett macht fett. Fett liefert doppelt so viele Joule bzw.
Kalorien wie die gleiche Menge an Kohlenhydraten oder Eiweiß. Übergewicht
und viele Stoffwechselkrankheiten sind häufig die Folge zu fettreicher
Ernährung. Reduzieren sie den Verzehr von Streichfetten und bevorzugen
sie fettarme Zubereitungsarten (z.B. mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren
wie Oliven-, Sonnenblumen- oder Distelöl). Vermeide gesättigte Fettsäuren
wie Bratfett oder Mayonnaise. Achte nicht nur auf sichtbare Fette, sondern
auf die "unsichtbaren" Fette, z.B. in Fleisch, Wurst, Käse, Eiern, Sahne,
Nüsse, Kuchen und Schokolade.
3. Würzig aber nicht salzig
Kräuter und Gewürze unterstreichen den Eigengeschmack der Speisen. Zuviel
Salz übertönt hingegen viele Geschmackseindrücke und kann zur Entstehung
von Bluthochdruck beitragen. Bevorzugen sie deshalb Kräuter und Gewürze.
Wo sie nicht auf Salz verzichten können, verwenden sie Jodsalz, um
dem weitverbreiteten Jodmangel vorzubeugen.
4. Wenig Süßes
Zu süß kann schädlich sein! Zucker und Süßigkeiten können Karies verursachen.
Zuviel Zucker wird vom Körper in Fett umgewandelt und in Form von Fettpolstern
gespeichert. Zudem werden bei hohem Zuckerkonsum nährstoff- und ballaststoffreiche
Lebensmittel vom Speiseplan verdrängt. Genießen sie Süßes zwar ohne Reue,
aber nur selten und in kleinen Mengen.
5. Mehr Vollkornprodukte
Sie liefern wichtige Nährstoffe und Ballaststoffe.Vollkornprodukte, z.B.
Vollkornbrot, Naturreis, Getreidegerichte, Vollkornnudeln, Haferflocken
oder Müsli enthalten günstige Kohlenhydrate (Polysacharide), die längere
Zeit verfügbar sind als z.B. die Mono- oder Disacharide in Honig, Süßwaren,
Marmeladen oder Limonaden. Neben den für die Verdauung wichtigen Ballaststoffen
liefern sie zusätzlich Vitamine und Mineralstoffe.
6. Reichlich Gemüse, Kartoffeln
und Obst
Diese Lebensmittel gehören in den Mittelpunkt ihrer Ernährung. Essen sie
täglich Frischkost in Form von frischem Obst (3 verschiedene Stück am
Tag), Rohkost und Salaten, aber auch Gemüse und Kartoffeln. Wähle auch
mal Hülsenfrüchte. Damit erhalten sie viele wichtige Vitamine, Mineralstoffe
und Ballaststoffe.
7. Weniger tierisches Eiweiß
Pflanzliches Eiweiß ist so wichtig wie tierisches Eiweiß. Pflanzliches
Eiweiß in Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Getreide ist günstig für eine
vollwertige Ernährung. Auch Milch, fettarme Milchprodukte und vor allem
Fisch sind wichtige Eiweißlieferanten (Baustoff der Muskeln). Fleisch,
Wurst und Eier, die relativ viel Fett, Cholesterin und Purine enthalten,
sollten zugunsten von Fisch und fleischlosen Speisen auf weniger Mahlzeiten
pro Woche verringert werden. Gegen ein Hühnerei zum Frühstück ist dagegen
nichts einzuwenden, da es in erster Linie positives Cholesterin (HDL)
beinhaltet
8. Trinken mit Verstand
Ihr Körper braucht Wasser, aber keinen Alkohol. Mindestens eineinhalb
bis zwei Liter Flüssigkeit pro Tag benötigt ihr Körper. Bei erhöhten Ausdauerbelastungen
erhöht sich der Bedarf auf zweieinhalb bis fünf Liter. Durch die
Thermoregulation beim Sport verliert der Körper durch den Schweiß wichtige
Mineralstoffe und Spurenelemente, die du ihm durch Mineralwasser, Gemüsesäfte,
ungesüßte Früchtetees und verdünnte Obstsäfte (Schorlen) wieder zuführen
solltest. In Maßen ist auch mal ein Kaffee erlaubt, Alkohol benötigt der
Körper dagegen überhaupt nicht, weil er im Körper Wasser bindet. Gegen
ein gelegentliches Bier oder einen Wein ist aufgrund der vorhandenen Kohlenhydrate
nichts einzuwenden, besser wäre allerdings alkoholfrei.
Als Durstlöscher eignet sich am besten ein magnesium- und calciumreiches
Mineralwasser (Mg: möglichst 100mg/L; Ca: ca. dendreifachen Wert des Mg)
angereichert mit einem Apfelsaft im Verhältnis 3:1. Teure isotonische
Sportgetränke kann man sich so im wahrsten Sinne des Wortes sparen.
9. Öfter kleinere Mahlzeiten
Das bringt sie in Schwung und mindert Leistungstiefs. Essen sie anstatt
der üblichen drei Hauptmahlzeiten besser fünf (oder mehr) kleinere Mahlzeiten.
Große Mahlzeiten belasten die Verdauungsorgane und machen müde.
10. Schmackhaft und nährstoffschonend
zubereiten
Garen sie kurz mit wenig Wasser und Fett. Durch zu lange Lagerung, falsche
Vorbereitung, zu langes Kochen, Wiederaufwärmen und durch die Verwendung
von zuviel Wasser beim Garen werden viele lebensnotwendige Nährstoffe
zerstört und ausgelaugt. Garen sie deshalb so kurz wie möglich und verwenden
sie dazu wenig Wasser oder Fett. Nur so bleiben Nährstoffe und der Eigengeschmack
der Speisen erhalten.
Eine einmalige Versorgung über Nährstoffpräparate
vor einem Wettkampf ist weniger von Nutzen als die Regelmäßigkeit der
Versorgung durch die vollwertige Basiskost. Nicht nur vor und nach deinem
Training oder Wettkampf, sondern tagtäglich sollte die Ernährung ihre
Aufmerksamkeit verdienen.
Allgemeine Grundlagen
Für Ausdauersportarten, also auch den Marathonlauf,
gilt das Ernährungsprinzip einer kohlenhydratreichen Basiskost, d.h. mehr
Vollkornprodukte, Kartoffeln, Reis, Gemüse und Obst. (Kohlenhydrate =
Benzin der Muskeln) Der Gesamtenergiebedarf eines Ausdauersportlers liegt
etwa bei 3.200 - 3.500 Kilokalorien pro Trainingstag. Die anteilige Energiebereitstellung
sieht folgendermaßen aus: 55-60 % Kohlenhydrate (ca. 500 g Kohlenhydrate)
10-15 % Eiweiße (ca. 100 g Eiweiß) 25-30 % Fette (ca. 100 g Fett) Die
Tagesenergie sollte auf mindestens fünf Mahlzeiten am Tag verteilt werden:
Frühstück 25 % der Tagesenergie
Zwischenmahlzeit 15 % der Tagesenergie
Mittagessen 25 % der Tagesenergie
Zwischenmahlzeit 10 % der Tagesenergie
Abendessen 25 % der Tagesenergie
Natürlich muss derjenige, der persönliche Vorlieben
in der Ernährung hat (wie z.B. eine Süßigkeit, ein bestimmtes Getränk
oder auch einen Imbiss an der Würstchenbude) nicht ständig Verzicht üben,
sie dürfen aber nicht tägliche Bestandteile der Ernährung sein. Es ist
alles eine Sache der Dosis. Dennoch sollte die tägliche Ernährung hauptsächlich
aus folgenden Nahrungsgruppen zusammengestellt sein, um alle essentiellen
(lebensnotwendigen) Nährstoffe zu erhalten:
Nahrungsgruppe 1:
Getreide und Getreideprodukte (Brot, Müsli, Haferflocken, Teigwaren, Backwaren),
Kartoffeln und Kartoffelprodukte, Reis und Bananen
Nahrungsgruppe 2:
Obst und Gemüse, roh, gegart oder als Saft
Nahrungsgruppe 3: Milch und Milchprodukte (Frischmilch,
Buttermilch, Molke, Joghurt, Quark, Käse etc.)
Nahrungsgruppe 4:
Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte, Nüsse Dazu kommt noch eine
5. Nahrungsgruppe,
die "Speisefette". In den natürlichen Nahrungsmitteln ist eigentlich genügend
Fett als Lieferant essentieller Fettsäuren und Vitamine enthalten. Weil
Fett soenergiereich ist, sollte der Ausdauersportler bei der Verwendung
von Speisefett äußerst zurückhaltend sein.
Als wichtigstes Element fehlt noch das Wasser
als Basis aller Getränke.
Die richtige Nährstoffverteilung für die Basisernährung
erreicht man bei folgender Tagesverteilung: 2 Portionseinheiten der Nahrungsgruppe
4 (Fleisch...) 3 Portionseinheiten der Nahrungsgruppe 3 (Milch...) 4-5
Portionseinheiten der Nahrungsgruppe 2 (Obst...) 5-6 Portionseinheiten
der Nahrungsgruppe 1 (Getreide...)
Unter einen Portionseinheit ist eine übliche
Beilagenmenge einer Haupt- oder Zwischenmahlzeit zu verstehen.

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