Der Crescendolauf  
Moses Tanui

Der Crescendo-Lauf ist eine Erfindung des deutschen Laufpioniers Dr. Ernst van Aaken. Diese Trainingsform besteht aus einer allmählichen Intensivierung der Belastung: Man legt auf einer markierten Runde eine bestimmte Strecke bei zunehmendem Tempo zurück.

Idealerweise läuft man 4 bis 5 Runden und eine gesamte Strecke von ca. 5 bis 12 Kilometer (die längeren Strecken kommen nur für erfahrene Marathonläufer in Frage).

Die erste Runde benutzt man zum Einlaufen; sie wird locker gejoggt, wobei der Puls bei etwa 60 bis 70 Prozent des Maximums liegt. Die darauffolgenden Runden werden immer schneller gelaufen: die erste als mittlerer Dauerlauf (ca. 70 bis 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz), die zweite als schneller Dauerlauf (80 bis 90% der maximalen Herzfrequenz), die dritte an der anaeroben Schwellen bzw. geringfügig oberhalb von ihr (Puls 90 bis 95 % der maximalen Herzfrequenz). Eine letzte Runde bei sehr lockerem Tempo rundet das Programm ab.

Man kann auch ein Crescendo-Lauf am Ende eines langen Laufs integrieren, um das Marathontempo bei bereits ermüdeter Muskulatur zu trainieren. Diese Trainingsmethode ist jedoch sehr belastend und kommt nur für erfahrene Marathonläufer mit Wettkampfambitionen in Frage.